Eine kleine Kritik an dem Begriff FLINTA, geschrieben aus einer Nicht-binären Perspektive

(Wie immer gilt, der Text reflektiert die Meinung einer einzelnen Person und nicht die, der gesamten lose Gruppe an Menschen, die bei den Nicht-binären Zines mitgemacht haben)

Glossar findet ihr unten 🙂

1. Eine neue Binarität ist geboren

Männer auf einer Seite, Frauen auf der Andere – mit festen Genderrollen: finden wir Kacke.
Cis Männer auf einer Seite, FLINTAs auf der Andere – mit klaren Täter-Opfer-Rollen: warum finden wir das besser?
Ich bin in die Linke Szene geflüchtet, weil ich in der Mainstream-Gesellschaft nicht mehr ertragen konnte, ständig zugeschrieben zu bekommen, ich sei eine Frau. Jetzt aber werde ich ständig zu FLINTA-Frühstücken eingeladen : noch eine neue Identität, die mir zwangszugeschrieben wird.
Klar ist, dass die Gewohnheit zu kategorisieren nicht so einfach losgelassen werden kann.
Das wollen wir aber, oder? Gender abschaffen! Das nicht durch die Erfindung einer neue Binarität, Abgrenzung und Feindbild stattfinden.
Aber ob ihr lieber so viele Gender erfindet, wie es Glitzerflocken auf den Augenlidern von drag Quings gibt, oder lieber alle gleich behandeln möchtet (oder beide gleichzeitig), ist euch überlassen.

2. Für wen sind FLINTA-Safer Spaces wirklich da?

Nicht für trans Menschen
Cis-Frauen haben nicht automatisch Cissexismus reflektiert und können very well sehr transphobisch sein. Nicht nur in der TERF geschmacksrichtung, auch in Form von good old bürgerlicher Transphobie.

Nicht gegen Macker
Einige cis Frauen und trans Männer (und Enbies ja auch, klar) haben sich sehr gut beigebracht, dominantes Verhalten zu reproduzieren. Ja sie haben das gelernt, um in unserem Patriarchat zu überleben. Genauso wie AMAB Menschen eigentlich. Also wer in FLINTA-Räumen Orte sucht, wo es nicht unterbrochen oder menschsplained wird, wird auch öfters enttäuscht.

Nicht für nicht-binäre Menschen
Binäre Menschen aller Art können Binarismus ausstrahlen und reproduzieren.

Nicht gegen sexuelle Übergriffe
Nicht-hetero-Beziehungen können genauso grenzüberschreitend sein. Und es wird noch mehr darüber geschwiegen, oder vom Umfeld nicht so wahrgenommen, wenn es nicht das typische Bild von « Mann ignoriert Konsens von Frau » entspricht.

Also keiner der Buchstaben in der Reihe ist da gut aufgehoben (über der Platz von Inter Menschen kommt noch mehr später). Schlimmer noch, in einige Fällen sind solche Räume weniger inklusiv als außerhalb:

Menschen, die kein „FLINTA“ Passing haben (sprich werden als männlich eingeordnet und ihre Kleidung ist « nicht queer genug ») müssen sich fast immer outen, um rein zu dürfen. AMAB gender-questioning Menschen sind nicht willkommen. Transmännliche Menschen, die ein zu gutes Passing haben, oder transweibliche Menschen, die nicht queer genug aussehen, versuchen es meistens gar nicht erst, reinzukommen, weil ihre Identität an FLINTA-Orten mehr in Frage gestellt wird, als in offenen linken Räumen.

3. Was soll ich anstatt FLINTA sagen?

Wenn ihr Frauen meint, dann sagt es einfach (und trans Frauen sind natürlich Frauen).
Schön wäre, wenn wir die Menschen gar nicht so kategorisieren müssten. Manchmal brauchen wir aber trotzdem Wörter, um eine Idee verständlich zu machen. Fragt euch, was ihr wirklich meint, wenn ihr FLINTA sagen wollt.
Es gibt passendere Begriffe und es ist immer situationsabhängig. Hier ein paar Beispiele:

– Menschen, die von Geburt als Frau zwangszugeordnet wurden
– Menschen, die sexualisierte Gewalt Erfahrung haben
– Menschen, die weniger Selbstvertrauen haben
– Menschen, die unter 1.65m hoch sind
– Menschen, die noch nicht viele Erfahrung mit handwerklichen Aufgaben haben
– Menschen, die bei dem Staat gerade als Frau registriert sind
– Menschen, die gerade wenig Testosteron in ihrem Körper haben
– Menschen, von dem öfters care Arbeit erwartet wird
– Menschen, die sich Nachts in der Stadt nicht sicher fühlen

Und bitte, können wir das Begriff „weiblich/männlich gelesene Menschen“ für immer in den Müll werfen? Wenn euch wirklich nichts anderes einfällt, dann mindestens „von mir als männlich/weiblich gelesen“, weil das nicht impliziert, dass alle genauso binär denken wie ihr (und Menschen werden von verschiedenen Leute auch einfach anders betrachtet)

4. Inter Invisibilisierung

Wann habt ihr je ehrlich über die Bedürfnisse und Lebenserfahrungen von Inter Menschen nachgedacht, wenn ihr die Begriffe FLINTA oder TINA verwendet habt? Die Buchstabe I wird in den meisten Fällen nur benutzt, um inklusiver auszusehen. Aber eine Plattform um über ihre Lebensrealität zu reden und zu kämpfen bekommen inter Menschen in diesen Orten nicht. Das tut mensch einfach nicht, den Namen von einer unterdrückten Gruppe für sein eigenes Bild zu benutzen, und noch weniger ohne sich vorher mit ihnen in Kontakt gesetzt zu haben.

5. Erfahrungen aus FLINTA Spaces

Hier sind ein paar schlechte Erfahrungen, die ich und ein paar befreundete Menschen mit diesen Orten gemacht haben:

– Zurück zu dieser Einladung zu einem FLINTA-Frühstück: Ich war an dem Tag mit einer nichtbinären Person unterwegs, die aus Gemütlichkeit gerne Hosen mit dicken Taschen, einen Hoodie und kurze Haare getragen hat, genauso wie ich, aber mehr Testosteron im Körper hatte als ich. Sie wurde an dem Tag nicht zum Frühstück eingeladen, im Gegensatz zu mir. Das hat in mir Dysphorie ausgelöst, als ich verstanden habe, dass wir wieder in zwei verschiedene Kategorien eingeordnet wurden. Ja, hätte die Person ein Kleid getragen, wäre es vielleicht anders gewesen. Dennoch, ich will keinen „safer Space“, wo anhand des Aussehens geraten wird, ob ich ihn brauche/verdiene oder nicht.

– Der Satz „Hier ist ein FLINTA Ort, weißt du was das bedeutet?“ wurde sehr oft von Transmenschen gehört, die sich endlich getraut hatten, den „safer Space“ zu betreten. Einige haben sich vor den Feindgefühlen umgedreht. Andere mussten sich erklären.

– Nicht selten wird an FLINTA-Orten das generische Femininum benutzt oder angenommen, dass alle Anwesenden weibliche Pronomen benutzen. Persönlich habe ich deswegen mehr Dysphorie an diesen Orten als außerhalb und fühle mich gezwungen, männlichere Kleidungen zu tragen, als ich gerne würde, nur damit ich nicht falsch gegendert werde.

– Bei einem aktivistischem Kletterskillshare, wo fortgeschrittene Techniken gezeigt wurden, gab es Workshops, die « nur für FLINTA » angeboten wurden. Menschen, die sich nicht mit dem Begriff identifizieren oder sich in solchen Räumen unwohl fühlen, hatten dann kein Zugang zu diesem Wissen. (solche Skillshares finden nur ein mal pro Jahr statt). Ich will keine Szene, in der du wegen deinem Gender von Wissen ausgeschlossen wirst. Auch nicht als Rache.

– Ein cismännlicher Nerd, der in der Kindheit von coolen Kids gemobbt wurde, hatte nie die Möglichkeit, Skateboard zu lernen. Er hätte sich gerne einen mackerfreien Raum gewünscht um es in Ruhe zu lernen und ein bisschen Selbstwertgefühle zu sammeln. Nur wurde der Ort FLINTA genannt, und er schon wieder von den (dieses Mal FLINTA) coolen Kids vom Spaß ausgeschlossen.

– In einem Festival wurden zwei Geschmäcke von Pinkelklos angeboten: eines in FLINTA, wo du hinter Vorhänge deine Ruhe beim Hocken haben durftest Und das andere, fürs stehend pinkeln, das direkt neben dem Weg war und alle Passant*innen die Verlängerung von deiner Urethra sehen konnten. Und dann wird noch gepöbelt, dass cis Männer keine Scham haben und überall ihren Schwanz zeigen. Da weiß ich nicht, wo die cis Männer, die nicht so gerne vor 300 Menschen pinkeln, hingegangen sind.

6. Alternative Ideen für safer Spaces

Wir könnten safer Spaces schaffen, wo die Menschen, die sie brauchen, sie selbst gestalten, anstatt eine fertige Buchstabensuppe zu nehmen.

Ich wünsche mir einen safer Space, wo alle, die meine Werte teilen, willkommen sind. Transphobe cis Frauen raus, antipatriarchale cis Männer willkommen. Aber das ist nur meiner, was für Werte hättet ihr gerne in euren?

Die Menschen, die einen Raum brauchen, können auch zusammen an Regeln arbeiten, bei denen klar ist, wer die missachtet muss weggehen : Verhaltensorientierte safer Spaces.

Wenn es sich um Austausch zu einem bestimmten Thema handelt, dann könnte es vorher angekündigt sein, z.B. auf einem Whiteboard am Eingang von dem Ort, damit nur Menschen, die sich angesprochen fühlen, wirklich teilnehmen.

Wenn es besondere Bedürfnisse bezüglich Traumata gibt, z.B Menschen mit Bart triggern Joe und sie braucht einen Ort, wo sie sicher sein kann, nicht auf welche zu treffen, dann kann das ebenso bedürfnisentsprechend und fluktuierend am Eingang vom Space mitgeteilt werden.

Gegenderte Klos muss es wirklich nicht geben. Wenn ihr wirklich was künstlich trennen wollt, dann hab ich mal das Bedürfnis gehört, von Menschen, die lieber ein Klo für sich hätten, wo es ok ist da 30 Minuten zu brauchen und sie sich keinen Stress machen müssen.

7. Safer Spaces sollten sich ausdehnen

Unser Ziel ist es, dass unsere Gesellschaft für alle sicherer wird. Meine Meinung nach wird das nur in Gang gesetzt, wenn wir erstmal unsere ganze Szene sicherer machen. Und das nicht in dem wir die ganzen problematischen Menschen rauskicken, dann bliebe niemensch übrig, weil wir alle ständig unbewusst Grenzen von anderen überschreiten.
Sondern in dem wir uns gegenseitig zum Reflektieren bringen. Also will ich keine komische Segregation, sondern ein durchmischen von Menschen, die mehr oder weniger und von verschiedene Unterdrückungen getroffen sind.

Wenn FLINTA Menschen sich nur noch in ihre FLINTA Orte zurückziehen und mit sich selbst interagieren, können die andere noch weniger mitbekommen, was sie beschäftigt. Und andersrum, kriegen die meisten FLINTA Menschen gar nicht mit, wie Männer vom Patriarchat getroffen sind.

8. Wer unterdrückt wen?

Können wir uns einigen, dass das Problem das Patriarchat ist, nicht die cis Männer? Wir reproduzieren alle den Bullshit, mit dem wir aufgewachsen sind. Toxische Männlichkeit ist eine Plage klar, und hier sind Beispiele von toxische Weiblichkeit um die Sammlung zu vervollständigen:

– Mangelndes Selbstvertrauen, (erlernte) Hilflosigkeit
– Selbstaufopferung, selbst auferlegte Verantwortung für Orte und Menschen
– Schwierigkeit, direkt, laut oder unhöflich zu sein, auch wenn es angebracht wäre
– Unfähigkeit, Wut zu empfinden
– Vermehrte Schuldgefühle

Wenn der Großteil toxischer Männlichkeit die Neigung hat, andere zu missachten, ist toxische Weiblichkeit im Großteil Selbstmissachtung. Aber klare Dichotomien gibt es nie: Hass von Frauen gegenüber anderen Frauen wirkt auch auf andere toxisch und schüchterne Männer werden genauso unterdrückt und nicht ernst genommen, weil sie nicht so viel Platz einnehmen.

9. Konsequenzen des Hasses auf cis Männer

Wenn alle cis Männer aus der Szene exkludiert werden (explizit oder implizit), dann hat niemand was gewonnen, dann gibt es bei den ganzen Projekten noch weniger Menschen und die, die übrig sind beuten sich noch mehr aus.

Cis Männer, die nicht direkt die richtige Sprache benutzen/alles reflektiert haben, werden erst gar nicht mehr in der Szene reingelassen. Das ist unter anderem auch sehr klassistisch.

Der Hass gegen cis Männer wird oft internalisiert und Selbsthass führt selten zu positive Transformationen. Sie müssen sich ständig entschuldigen für wie viel Platz sie einnehmen, auch wenn dominante FLINTAs teilweise viel größere Gesprächsanteile haben. Sie müssen ständig mit der Angst leben, den falschen Schritt zu machen, wegen dem sie ausgeschlossen werden. Für sie gibt es selten eine zweite Chance. Was für eine tolle Fehlerkultur!

Sie werden entmündigt. Vor allem, wenn es um Gender Themen angeht, dürfen sie nicht mitreden. Es hindert sie daran, sich eine eigene Meinung zu bilden und sich selbst zu befreien. Um zu verstehen wie das Patriarchat ihr Leben beeinflusst, können sie nämlich keine weibliche Meinung kopieren – ohne selbst darüber nachzudenken wird das nichts.

10. Genderism

Es gibt ein Wort, was meine Meinung nach zu wenig benutzt wird, wenn wir darüber sprechen, wie Menschen im Patriarchat unterdrückt werden: Genderism. Es ist «ein System von Überzeugungen, das die negative Bewertung von Gender-Nonkonformität aufrechterhält» oder «Voreingenommenheit, die sich aus einer binären Sichtweise der Gender ergibt»
Das ist, wovon wir alle betroffen sind, das was uns in diese Kästchen einzwingt und uns hindert, uns frei zu verhalten, wie wir es gerne hätten, ohne Rücksicht auf Genderrollen.

11. Cis Männer sind nicht das Problem, das Patriarchat ist es.

Alle Gender werden auf die oder andere Art im Patriarchat benachteiligt. Und wir alle erhalten es aufrecht, weil wir Vorurteile nie ganz verlernen werden, die uns seit immer beigebracht wurden.
Ich muss mir oft auf die Zunge beißen, weil ich schon wieder Fragen gestellt habe, obwohl ich die Antwort schon kannte, nur weil ich dachte, der Typ hat bestimmt mehr Ahnung als ich.
Und der arme Typ, der gerade gar kein Bock hatte, mir da ein Vortrag dazu zu halten, wie die Kettensäge richtig zu schärfen ist, und auch nur Halbwissen hat, aber sich dazu verpflichtet fühlt, sonst wäre es unhöflich.
Eine Frau, die eine andere shamed, weil sie sich entschieden hat, ihr Baby nicht zu stillen, da spielen auch cis Männer keine Rolle in dieser Interaktion. Trotzdem ist sie typisch patriarchal: Es wird von außen diktiert, was eine Frau mit ihrem Körper zu tun hat.

12. Wie Männer im Patriarchat mitunterdrückt werden

Eigentlich sind Männer™ nicht die großen Gewinner vom Patriarchat. Wir alle haben was daran zu verlieren, dass der Status quo erhalten wird. Unter anderem werden Männer™ in folgender Weise benachteiligt:

– Männer™ dürfen keine andere Emotionen als Wut zeigen, sie dürfen nicht weinen oder nach Therapien suchen. Sie sind auch 2.8 Mal mehr von Suiziden getroffen als Frauen™.

– Vorsicht dürfen sie nicht haben. Die Todeszahlen bei Transportmittelunfälle, akzidentelle Vergiftungen, Ertrinken usw. sind bei ihnen um ein Vielfaches höher als bei Frauen™. 92% der Opfer tödlichen Arbeitsunfälle sind Männer™.

– Sie werden als gefährlicher eingeschätzt und sind mehr Polizei- und Waffengewalt ausgesetzt. In Räumungssituationen habe ich öfters erlebt, wie ich ganz sanft weggetragen wurde von den Cops während meine AMAB Freundis komplett verprügelt wurden. In den USA werden 23 Mal mehr Männer™ von der Polizei erschossen als Frauen™. In Deutschland soll es ähnliche Zahlen geben.

– Sie haben weniger Auswahl bei der Bekleidung. Röcke, Kleider oder Make-up tragen ist für sie leider immer noch nicht gesellschaftlich akzeptiert.

– Männern™ wird bei der Arbeit mit Kindern oft misstrauisch begegnet und sie müssen irgendwie beweisen, dass sie keine Pädophilen sind.

– Sie haben noch weniger gelernt, nein zu sagen, weil Männer angeblich immer Sex haben wollen. Sie verstehen ihre eigenen Grenzen öfter nicht. Ein Typ hat mir mal gesagt: «Ich wollte keinen Sex haben, aber sie hat nicht locker gelassen, also habe ich Sex aus Höflichkeit gehabt. Und das ist für mich Alltag in Beziehungen».

13. Cis Männer können auch von safer Spaces profitieren

Um das alles verlernen zu können, brauchen cis Männer auch Orte, wo sie sich ausprobieren können, außerhalb des konstanten patriarchalen Drucks. Orte, wo sie sich frei über Gefühle austauschen können. Orte, wo leise Männer zu Wort kommen dürfen. Einfach mal Pause von dem ganzen Bullshit.

14. Until all are free, no one is free

Partnergewallt ist systemisch und so lange ihr das Problem nur so eingeht als wären die einzelnen cis Männer die Bösen, können wir es nicht lösen. Ein Beispiel:

Männer™ sprechen nicht über Gefühle. Sie dürfen zwar care Arbeit bei ihren Partnerinnen suchen, aber bei niemand anderem. Es gab es eine Trennung. Jetzt hat der Typ
niemandem mehr mit dem er darüber reden kann, wie doll er erschüttert ist. Vielleicht wird er dann versuchen, seine Freundin wieder zu «gewinnen», weil er sie so doll braucht. Und so fängt ein Stalking-Verhalten an.

Wenn ihr weiterhin denkt «Männer werden Männer sein» und euch in euren safer Burgen versteckt, dann wird an dem ursprünglichen Problem nicht gearbeitet und die Welt wird so Scheiße bleiben wie sie ist. Solange cis Männer sich nicht auch von den ganzen Scheiß befreit haben, kann kein Mensch frei sein.

Weil wir uns alle befreien müssen, können wir es vielleicht zusammen tun und uns gegenseitig unterstützen. Oder wir brauchen eine linke Männerbefreiungsbewegung. Ich will Demos, wo Männer weinen (egal, ob wir dafür viel Zwiebeln brauchen) und hetero Männer mit Röcken.

 

 

Glossar

Drag Quing = eine Mischung von den Wörtern drag Queen und drag King = Mensch der drag Performance macht, die Ausdrücke von viele Gender gleichzeitig hochspielt

Cissexismus = Unterdrückung von trans Menschen durch cis Menschen

TERF= Trans exclusionary radical feminist = Eine Art von «Feminismus», die trans Menschen nicht anerkannt und insbesondere trans Frauen von Frauenräume ausschließt

AMAB = Assigned male at birth = Bei der Geburt männlich zugeordnet

Binarismus = Denkweise, dass etwas, z.B. Gender, rein binäre ist = Denkweise, dass es nur Männer und Frauen gibt und nichts anderes und, im weiteren Sinne, Unterdrückung von nicht binäre Menschen durch binär-gegenderte Menschen

Menschsplainen = die genderneutrale Version von Mansplainen = jemenschen ungefragt etwas erklären (was die Person wahrscheinlich schon weiß)

TINA = Trans, Inter, Non binary, Agender

Enby = Non binary Person = Mensch, der sich mit einer anderen Geschlechtsidentität identifiziert, als rein Männlich oder Weiblich

Genderdysphorie = das kaum aushaltbare Gefühl, das viele trans Menschen wegen der Diskrepanz zwischen ihrem biologischen Geschlecht und ihrem Gender empfinden. Es kann z.B. durch Unwohlgefühl mit dem eigenen Körper oder wegen der Behandlung durch das soziale Umfeld ausgelöst werden.

Care Arbeit = Sorgearbeit, Pflegearbeit, Emotionalearbeit = sich um die emotionalen oder körperlichen Bedürfnisse von jemandem zu kümmern

Invisibilisieren = Unsichtbar machen = an den Rand drängen, um die Anwesenheit oder den Beitrag auszulöschen

Klassismus = Vorurteile oder Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder der sozialen Position. Hier gegen Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau.

Fehlerkultur = die Art und Weise, wie Kulturen mit Fehlern umgehen.