Wir machen jetzt mal kein Vorwort, sondern ein Nachwort. Ohne guten Grund, aber es muss ja nicht immer alles einen Grund haben, nicht alles braucht eine Erklärung.
Danke an alle tollen Menschen, die zu dieser Ausgabe beigetragen haben. Wir haben wieder eine Menge Artikel von unterschiedlichen Menschen, die alle ihren eigenen Blickwinkel auf Nichtbinarität haben. Sie sprechen jeweils nur für sich – wir haben uns auf nichts geeinigt, nichts in diesem Zine stellt eine Gruppenmeinung dar.
Das ist auch gut so, wenn es vor allem um Beziehungen und Sex geht. „Nähe gesucht“, das war diesmal unser Ausgangspunkt. Wenn wir über unsere Beziehungen definiert werden, ist unsere Identität nicht massiv von anderen abhängig? Das macht es nicht immer leicht, herauszufinden, wer man ist.
„Lass mal über Sex reden“ fiel mir früher sehr viel leichter. Aber als ich immer mehr mit gender gestrugglet habe, wurde es schwerer… an diesem Zine mitzuschreiben hat mir aber deutlich geholfen.
Der Prozess, dieses Zine zu schreiben, war diesmal irgendwie viel zentralisierter als bei der ersten Ausgabe. Viele Leute haben vor allem Gastbeiträge beigetragen, aber es gab jetzt weniger Menschen, die sich in die Organisation eingemischt haben. Das wäre aber durchaus auch cool, wenn das öfter passieren würde 🙂 also wenn ihr euch einbringen wollt, meldet euch einfach per Mail unter vorbildergesucht@systemli.org. Vielleicht kriegen wir die Verantwortung ja besser verteilt?
In der nächsten Ausgabe soll es um Dysphorie & Transition gehen. Das fühlt sich für viele Menschen anders an, und wir alle gehen da einen unterschiedlichen Weg, der vielleicht auch gar nicht zu einem eindeutigen Ziel führt. Umso schöner wäre es, eine weite Bandbreite an Erfahrungen zeigen zu können. Also meldet euch und bringt euch ein!